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„Deine Hand in meine Hand“ – Artikel in Gaildorfer Rundschau

6. Dezember 2024

Jung und Alt backen gemeinsam Plätzchen. Im Oberroter Senioren-Pflegeheim und im Kindergarten wird der Austausch der Generationen gefördert.

Zwischen dem Oberroter Senioren-Pflegeheim „Haus Margarete“ und dem evangelischen Kindergarten „Regenbogen“ hat vor Kurzem eine spannende Zusammenarbeit begonnen. Unter dem Motto „Deine Hand in meine Hand“ möchten die beiden Einrichtungen Begegnungsräume schaffen, in denen Jung und Alt miteinander in Kontakt treten können.
Die Idee zu diesem Projekt entstand, als Andrea Strack, die Kommunikationsleiterin des Hauses Margarete, beim Vorsingen des Kindergartens im Pflegeheim die positivie Reaktion der Senioren auf die Kinder beobachtete. „Die Bewohner strahlten, und selbst eher zurückgezogene oder negativ gestimmte Bewohnerinnen und Bewohner sangen und klatschten mit“, erzählt sie. „Das hat uns motiviert, mehr solcher Treffen zu organisieren.“

Es war einfach schön zu sehen, wie alle zusammengearbeitet haben.
Rahel Stütz, Soziale Arbeit

Katja Widmann-Paxian, die Leiterin des Kindergartens, fand die Idee für das gemeinsame Vorhaben ebenfalls großartig. Nach einem gemeinsamen Treffen der Teams von Kindergarten und Pflegeheim wurde das Projekt „Deine Hand in meine Hand“ ins Leben gerufen. Seit Oktober treffen sich alle 14 Tage am Donnerstagvormittag Kinder und Senioren, um gemeinsam Zeit zu verbringen.
Kürzlich fand eine besondere Veranstaltung im evangelischen Gemeindehaus statt, bei der Kinder und Senioren gemeinsam beeindruckene sechs Kilogramm Teig zu leckeren Ausstechplätzchen verarbeiteten. Das Weihnachtsplätzchenbacken war die erste große gemeinsame Aktion, bei der Jung und Alt zusammen etwas geschaffen haben. „Es war eine echte Feuerprobe für unser Projekt“, sagt Andrea Strack. Rahel Stütz vom Team der sozialen Begegnungen berichtet: „Es war einfach schön zu sehen, wie alle zusammengearbeitet haben“. „Hand in Hand rollten die Kinder und Senioren den Teig aus, stachen Plätzchen aus und dekorierten sie. Der Raum war erfüllt von Vertrauen und Offenheit.“

Idee mit Potenzial

Die Initiative hat auch das Ziel, lose Treffen außerhalb der regulären Donnerstagsveranstlungen zu ermöglichen. Im Sommer könnten die Senioren beispielsweise in den Garten des Kindergarten kommen, um dort mit den Kindern zu spielen oder vorzulesen. „Wir möchten, dass die Senioren auch selbstständig zu uns kommen können“, so Katja Widmann-Paxian. Zukünftig sind weitere Aktivitäten angedacht, wie gemeinsames Malen oder Apfelkompott kochen. Auch ein gemeinsames Mittagessen oder ein Vesper könnte in der Zukunft stattfinden. „Vielleicht entstehen sogar Paten-Omas und Paten-Opas“, sagt Andrea Strack.
Nicht nur die Seniorinnen und Senioren, sondern auch die Kinder profitieren von diesem Austausch. „Ängste werden abgebaut, die soziale Kompetenz wird gefördert, und der Respekt gegenüber älteren Menschen gestärkt“, erklärt Katja-Widmann-Paxian. „Immer mehr Kinder wachsen ohne Großeltern auf, und viele Senioren haben keinen Kontakt zu Kindern. Das wollen wir ändern.“ Das Projekt zeigt, wie wichtig es ist, Generationen zu verbinden. „Es geht nicht nur um das Backen oder Singen“, sagt Rahel Stütz. „Es sind die kleinen Momente, die uns alle beglücken. Gemeinsam etwas tun, gemeinsam eine schöne Zeit gestalten – das ist das Wichtigste.“

Positive Eigendynamik

Die Resonanz auf die ersten Treffen ist im Rottal durchweg positiv und sehr erfreulich. „Wir haben beobachtet, wie sich Kinder und Senioren aufeinander einschwingen, zueinander finden, aufeinander achten und sich rücksichtsvoll unterstützen“, sagt Stütz. „Es entsteht ein natürlicher Prozess des Miteinanders. Wir warten nicht mehr darauf, dass sich etwas ändert, sondern wir sind die Veränderung, die wir uns wünschen“, fasst Rahel Stütz zusammen. „Wir freuen uns über jeden neuen Schritt und danken allen, die uns unterstützen.“ Besonderer Dank geht an die evangelische Kirchengemeinde für die Nutzung des Gemeindehauses und an Andreas Müller, den Leiter des Pflegeheims, für die bereitgestellten Zutaten.
Mit dem Projekt „Deine Hand in meine Hand“ wird eine Brücke zwischen den Generationen geschlagen. Es zeigt, dass das Miteinander von Jung und Alt nicht nur möglich, sondern auch bereichernd ist. Gemeinsam können Kinder und Senioren eine schöne Zeit erleben und voneinander lernen.


Foto und Text: Andreas Balko

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